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E-Tool Kultur geht bundesweit an den Start
kostenfreie Bereitgestellung!
eTool
Das Dezernat Kultur der Stadt Leipzig und das Amt für Kultur und Denkmalschutz der Stadt Dresden stellen den CO2-Rechner E-Tool Kultur aufgrund der hohen Nachfrage bundesweit zur Verfügung. Der webbasierte Emissionsrechner speziell für den Kulturbetrieb kann ab sofort von allen Kultureinrichtungen und -veranstaltern dauerhaft und kostenfrei unter www.e-tool.de genutzt werden.

Das E-Tool Kultur ist eine langfristige Lösung für die CO2-Bilanzierung von Kultureinrichtungen und -veranstaltungen. Es berechnet alle Emissionsquellen nach Greenhouse Gas Protocol als global anerkanntem Standard. Zu den größten Emissionsquellen zählen unter anderem die An- und Abreise von Publikum und Gastkünstlern, der Transport von Waren (Gemälde, Ausstellungsstücke), der Einkauf von Gütern wie Materialien zur Kostümanfertigung sowie Leistungen von Dritten wie Cateringfirmen. Interessierte können an einer kostenlosen einmaligen Einführung zum E-Tool am 27. August und am 23. Oktober von 10 bis 11.30 Uhr via Videokonferenz teilnehmen unter https://lmy.de/kuVGe.

„Ein wesentlicher Mehrwert des E-Tool Kultur liegt in seiner hohen Benutzerfreundlichkeit“, betont Leipzigs Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke. „Der komplexe Prozess der Treibhausgas-Bilanzierung wird sehr übersichtlich dargestellt und für Fachfremde zugänglich gestaltet. Darüber hinaus verfügt das Tool über einen geführten Modus mit integrierten Beratungsfunktionen und zahlreiche Zusatztools wie ein Umfragetool zur unkomplizierten Erfassung der An- und Abreise des Publikums und eines zur Abschätzung des Ertrages sowie der Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen.“

Für die Entwicklung des E-Tool Kultur setzen Leipzig und Dresden seit Ende 2022 auf eine Klimapartnerschaft zwischen Kultur, Wirtschaft und Forschung. Kooperationspartner sind die Arbeitsgemeinschaft „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“, die GICON-Großmann Ingenieur Consult GmbH, das Softwareunternehmen WIPS-com GmbH sowie das Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW. Das E-Tool Kultur wurde im November 2023 veröffentlicht und mit dem Sächsischen Digitalpreis 2024 in der Kategorie „Gesellschaft“ ausgezeichnet. Daneben empfehlen Bund und Länder seit Oktober 2023 einen eigenen CO2-Bilanzierungsstandard für die Kultur und bieten zur Bilanzierung die Nutzung eines Excel-Tools an.

„Verlässliche und mit vertretbarem Aufwand zu erstellende Klimabilanzen sind die Grundlage für eine nachhaltige Transformation im öffentlich finanzierten Kulturbetrieb. Ich freue mich sehr, dass die Städte Leipzig und Dresden bis heute zahlreiche Anfragen aus dem gesamten Bundesgebiet zur Nutzung des webbasierten E-Tool Kultur erhalten haben. Das unterstreicht den Bedarf und die Vorreiterrolle derartiger Instrumente. Aufgrund dieser hohen Nachfrage und mit den anhaltenden Anstrengungen aller Kooperationspartner kann das E-Tool Kultur nun auch von interessierten Kulturbetrieben bundesweit genutzt werden“, sagt Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur, Wissenschaft und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden.

Für die Einrichtungen und Veranstalter fallen keinerlei Lizenz- oder Nutzungsgebühren an. Ein techni-scher Support oder Schulungen werden über Leipzig und Dresden hinaus jedoch nicht angeboten. Bei Bedarf können bei den entsprechenden Kooperationspartnern Angebote eingeholt werden.

Hintergrund

Das E-Tool Kultur basiert auf dem bereits bestehenden, erfolgreichen E-Tool der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz. Dieses steht allen Handwerksbetrieben seit 2021 dauerhaft und kos-tenfrei zur Verfügung. Damit handelt es sich um ein bereits erprobtes Werkzeug, das im Zuge des Kooperationsprojekts an den Kulturbereich angepasst wurde und perspektivisch auch auf andere Branchen und Wirtschaftszweige erweitert werden soll. Das E-Tool stellt somit ein betriebs- sowie volkswirtschaftlich äußerst effizientes Instrument dar, das in unterschiedlichen Bereichen zur Steue-rung der eigenen sowie der bundesweiten Klimaziele beiträgt.

Sowohl in Leipzig als auch in Dresden gab es in der Vergangenheit umfangreiche Aktivitäten in Hin-blick auf die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kulturbereich. So entwickelten in Dresden ausgewählte Kultureinrichtungen individuelle Nachhaltigkeitsstrategien im Rahmen des Projektes „Culture for Future“ gefördert durch den Rat für Nachhaltige Entwicklung. Anfang 2022 unterzeichneten 37 Kultureinrichtungen die „Dresdner Charta für Nachhaltigkeit im Kultursektor“.

Das Dezernat Kultur der Stadt Leipzig führt seit 2021 den Begleitprozess „Klimaneutralität von Kultur-einrichtungen und (Kultur-)Veranstaltungen“ durch, der die städtischen Kultureinrichtungen mit Hilfe von Fachleuten befähigt, eigenständige Treibhausgasbilanzen zu erstellen und entsprechende Reduktionsmaßnahmen abzuleiten. Die in 2021 gegründete Veranstaltungsreihe „Kreislaufwirtschaft im Kul-turbetrieb“ verfolgt die Umsetzung effizienter Kreislaufwirtschaft im Kulturbereich. Zur Unterstützung der Freien Träger und Vereine wurde im Frühjahr 2024 ein Klimaschutznetzwerk für die Freie Kulturszene in Leipzig gegründet.
Zentrales Ziel beider Kommunen ist die Erreichung von Klimaneutralität bis zum Jahr 2040. Vorausset-zung hierfür ist für alle Handlungsfelder, Dezernate und Ämter hinweg die Treibhausgasbilanzierung nach GHG Protocol. Diese Anforderung wird mit dem E-Tool Kultur vollumfänglich erfüllt, sodass das Projekt sowohl zur Steuerung, als auch zur Erreichung der gesamtstädtischen Klimaziele in beiden Kommunen beiträgt.