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KFZ
Die Besonderheit von Kfz-Betrieben im Zusammenhang mit Energieeffizienz ist ihr großer Raum- bzw. Flächen-Bedarf. Zudem ist die Bausubstanz vieler Kfz-Werkstätten in die Jahre gekommen, so dass teuer bezahlte Heizwärme im großen Stil durch Tore, Dach, Wände, Fenster und Bodenplatte in die Umwelt fließt. Deshalb macht der Heizenergiebedarf etwa 2/3 des Gesamtenergieverbrauchs aus. Auf der anderen Seite bieten die großen Hallen i.d.R. ein interessantes Potenzial für die Installation von PV-Anlagen.
Wasch- und Lackier-Anlagen sowie die Drucklufterzeugung generieren einen hohen Verbrauch, der durch fachkundige Optimierung erheblich gesenkt werden kann.
Auch beim Thema Beleuchtung besteht häufig eine Verbesserungspotenzial, nicht nur mit Blick auf die Stromkosten. Sondern gute Beleuchtung verbessert auch die Qualität der Arbeit und rückt Ihre Produkte in das „rechte Licht“.
Letztlich haben Kfz-Betriebe auch einen indirekten, aber bedeutenden Einfluss auf den Klimaschutz, je nachdem, welche Antriebsart sie ihren Kunden bevorzugt anbieten und empfehlen: elektrisch, hybrid oder fossil?
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FAQ
KFZ und Energie sparen
Der energieeffiziente Kfz-Betrieb
Die Besonderheit von Kfz-Betrieben im Zusammenhang mit Energieeffizienz ist ihr großer Raum- bzw. Flächen-Bedarf. Zudem ist die Bausubstanz vieler Kfz-Werkstätten in die Jahre gekommen, so dass teuer bezahlte Heizwärme im großen Stil durch Tore, Dach, Wände, Fenster und Bodenplatte in die Umwelt fließt. Deshalb macht der Heizenergiebedarf etwa 2/3 des Gesamtenergieverbrauchs aus. Auf der anderen Seite bieten die großen Hallen i.d.R. ein interessantes Potential für die Installation von PV-Anlagen.
Wasch- und Lackier-Anlagen sowie die Drucklufterzeugung generieren einen hohen Verbrauch, der durch fachkundige Optimierung erheblich gesenkt werden kann.
Auch beim Thema Beleuchtung besteht häufig eine Verbesserungspotential, nicht nur mit Blick auf die Stromkosten, sondern gute Beleuchtung verbessert auch die Qualität der Arbeit und rückt Ihre Produkte in das „rechte Licht“.
Letztlich haben Kfz-Betriebe auch einen indirekten, aber bedeutenden Einfluss auf den Klimaschutz, je nachdem, welche Antriebsart sie ihren Kunden bevorzugt anbieten und empfehlen: elektrisch, hybrid oder fossil?

Wärmeverlust durch die Gebäudehülle
Kfz-Werkshallen im Winter auf eine angemessene Temperatur zu heizen, ist eine enorme Herausforderung. Das große Hallenvolumen, die kaum gedämmte Gebäudehülle und die Verluste beim Öffnen der Tore sorgen für einen stetigen Abfluss der teuer bezahlten Wärme nach draußen. Mittels Dämmung der Gebäudehülle und Ersatz von Fenstern, Türen und Toren lassen sich die Wärmeverluste erheblich reduzieren. Diese Maßnahmen sind jedoch sehr Investitionsintensiv und kommen deshalb eher für Gebäude im Firmenbesitz in Frage.

  • Klare Trennung von unbeheizten/beheizten Bereichen
  • Beseitigung von Undichtigkeiten (ggf. Blower-Door-Messung)
  • Erneuerung der Fenster, Türen und Tore
  • Einbau von schnell schließenden Außentüren/-toren, sowie selbstschließende Türen und Windfänge
  • Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  • Dämmung der Gebäudehülle  
Bei angemieteten Räumlichkeiten sollte man mit dem Vermieter über Sanierungsmaßnahmen verhandeln - die Investitionskosten könnten z.B. über eine Mietanpassung rückfinziert werden.

Hallen effizient heizen
Normalerweise wird zur Gebäudebeheizung die Raumluft erwärmt und diese erwärmt dann die gesamte Bausubstanz. Für großen, schlecht gedämmten Hallen funktioniert dieses Vorgehen nur unter Einsatz großer Energiemengen. Strahlungsheizungen stellen hier ein alternatives Konzept dar, bei dem nicht der gesamte Baukörper erwärmt wird, sondern man platziert wärmeabgebende Flächen dort, wo Menschen arbeiten. Auch bei geringeren Lufttemperaturen ergibt sich ein Wärmempfinden, wenn die umgebenden Flächen Infrarot-Strahlung abgeben. Heizsystem auf Basis von Wärmestrahlung reagieren schnell und können deshalb je nach Anwesenheit von Menschen ein- und ausgeschaltet werden, was die Effizienz verbessert.

Bei Luftheizungen sollte man bedenken, dass sich die erwärmte Luft im oberen Teil der Halle sammelt und von dort meist durch das Dach entweicht. Mit Ventilatoren kann dieser Effekt reduziert werden, indem die warme Luft wieder in die Arbeitszone befördert wird.

  • Anpassung des Temperaturniveaus und der Betriebszeiten (Nachtabsenkung, Sommer- und Winterbetrieb, Wochenende) 
  • Heizkessel überprüfen (hydraulischer Abgleich, Dimensionierung, Dämmung etc.)
  • hochenergieeffiziente Umwälzpumpen einsetzen
  • Wartungsintervalle der Heizungsanlage einhalten
  • getrennte Steuerung und Regelung von Heizkreisläufen für Bereiche mit unterschiedlichen Raumtemperaturen (Büro/Werkstatt)
  • Dämmung der Wärmeverteilungen
  • Abwärme von Prozessen und Anlagen wie Kompressoren nutzen 
  • Deckenventilatoren zur Rückführung der warmen Luft in die Arbeitszone
  • Austausch alter Heizkessel gegen moderne Wärmeerzeuger (Wärmepumpe, Fernwärme, Solarthermie, ...)
Druckluft – die teuerste Energie
Im Kfz-Betrieb wird die Druckluft überwiegend für den Einsatz von Handwerkzeugen (Schlagschrauber, Reifenfüllgeräte, Hebebühnen etc.) sowie für Lackierarbeiten genutzt. Druckluft ist die teuerste Energieform, denn ca. 95 % der Energie für die Erzeugung gehen als Abwärme verloren. Deshalb sollte Druckluft, dort wo möglich, durch elektrische Anwendungen ersetzt werden. 

Auf jeden Fall sollte ein Druckluftsystem optimiert und regelmäßig überprüft werden, um die Energieeffizienz zu verbessern. Typische Parameter zu Optimierung sind Aufstellort, Druckniveau, Dichtheit des Leitungsnetzes, etc.

  • Kompressor außerhalb der Betriebszeiten ausschalten
  • Druckniveau + Leitungsnetz optimieren bzw. an Bedarf anpassen
  • Kompressor + Leitungsnetz regelmäßig prüfen/warten
  • kurzes und gerades Leitungsnetz mit verlustarmen Kupplungen nutzen 
  • Abwärme nutzen (Gebäudeheizung / Warmwasser)
  • druckluftbetriebene Geräte möglichst durch Elektrogeräte ersetzen
Mehr über Druckluft erfahren Sie im Expertenwissen

Beleuchtung
Die Beleuchtung der Werkstatt sowie der Büroräume (und evtl. Ausstellungsräume) macht insgesamt ca. 25 % der gesamten Stromkosten im Kfz-Betrieb aus. Durch Umrüstung der vorhandenen Beleuchtungssysteme auf LED-Leuchtmittel, Tageslichtnutzung und durch bedarfsgerechte Steuerung können diese Kosten wesentlich gesenkt werden.

  • bei genügend Tageslicht Licht ausschalten
  • Wand- und Deckenfarben möglichst hell wählen
  • Beleuchtung bedarfsorientiert ausrichten und ggf. zonieren sowie getrennt schalten
  • bedarfsgerechte Schaltung bei wenig genutzten Räumen durch Präsenzmelder
  • helligkeitsabhängige Steuerung durch Tageslichtsensoren
  • regelmäßige Reinigung des Beleuchtungssystems
  • bei Austausch der Beleuchtung auf LED-Technik umrüsten (Lichtfarbe, Abstrahlwinkel beachten) 
  • Austausch von T8-Leuchtstoffröhren gegen T5-Leuchtstoffröhren mit elektronischen Vorschaltgeräten, Spiegelraster oder Reflektor
Lackierung
Das Lackieren von Fahrzeugteilen gehört zu den besonders energieintensiven Prozessen im Kfz-Betrieb, bedingt durch die erforderliche Ventilation (Be- und Entlüftung) sowie Heizung und Lackierkabinen (Trocknungsbereich). In kleineren Betrieben werden diese Arbeiten daher häufig extern vergeben.

  • Nutzung der Zu- und Abluftanlage nur während der Lackiervorgänge (sowie den gesetzlich vorgeschriebenen Nachlaufzeiten)
  • Optimierung von Prozesstemperatur und Laufzeit 
  • regelmäßige Wartung von Filtern und Gesamtsystem um Druckverluste zu vermeiden
  • Minimierung der Standby-Wärmeabgabe bzw. Abschaltung der Anlage bei Nichtbenutzung
  • Anlage mit Wärmerückgewinnung nutzen
Waschanlage
Sofern Kfz-Werkstätten Autowäsche anbieten, erfolgt diese entweder manuell durch Hochdruckreiniger oder in automatischen Waschstraßen. Neben dem dafür benötigten Strom sind hier insbesondere der Verbrauch und ggf. auch die Erwärmung von Wasser energetisch relevant.

  • bei Warmwassereinsatz: Vorerwärmung durch solarthermische Anlagen umsetzen und/oder Abwärme anderer Verbraucher nutzen
  • Kreislaufnutzung des eingesetzten Wassers und/oder Regenwassernutzung
Mobilität
Transporte von Menschen und Material gehören zum Alltag vieler Handwerksbetriebe. Mit einer optimierten betrieblichen Logistik verringert sich die Anzahl benötigter Fahrten und somit werden Kraftstoffverbrauch, CO2-Ausstoß und Kosten nachhaltig reduziert.

  • Reifendruck regelmäßig kontrollieren und einstellen
  • Mitarbeiter zu spritsparender Fahrweise anleiten und motivieren
  • Routen optimal planen und Fahrzeiten realistisch kalkulieren
  • Unnötige Fahrten und Transportaufgaben vermeiden 
  • Bei Neuanschaffung auf energieeffiziente Antriebe achten
... erst mal Chefsache
Wenn sich die Unternehmensleitung klar zu einer „Energiepolitik“ bekennt und diese im Betrieb kommuniziert, hat  dies Einfluss auf das Handeln der Mitarbeiter. Viele kleinen Entscheidungen, wie z.B. "schließe ich das Hallentor sofort oder später?", treffen die Mitrarbeiter tagtäglich zwar autonom, aber geleitet durch die Prioritäten, die von der Führung etabliert wurden.

Auf technischer Ebene muss zunächst Klarheit über die betrieblichen Energieflüsse geschaffen werden: Was wird an Energieträgern bezogen (Strom, gas, Benzin, ...) und wo wird die Energie verbraucht? Wie gut oder schlecht sind wir im Branchenvergleich? Wie entwickelt sich der Verbrauch über die Zeit? Für dieses Energiemanagement haben die Handwerkskammern das E-Tool entwickelt, dass Betriebe bei dieser Aufgabe unterstützt, vom Erfassen der verschiedenen Energieträger über die Analyse der Verbraucher, bis zur Maßnahmenplanung.

  • Auswahl eines Energieverantwortlichen
  • Belegschaft zum sparsamen Umgang mit Energie sensibilisieren, motivieren und schulen
  • Energieberatung durch externen Berater
  • Energieverträge regelmäßig prüfen
  • Energiemanagement einführen
Hilfsinstrumente
  • Gesprächsprotokoll / Checkliste zur Erstaufnahme (Kfz-Werkstatt)
  • Steckbrief "Der energieeffiziente Kfz-Betrieb"
  • Poster KfZ
  • Poster alle Gewerke
  • Energiebuch für Handwerksbetriebe
  • Individueller Betriebsentwicklungsfahrplan (IBEF) für einen typischen Kfz-Betrieb
Modelbetriebe
Modellbetriebe sind Kfz-Handwerksbetriebe, in denen über das Projekt "Entwicklungswerkstatt Energieeffizienz im Handwerk" eine Vor-Ort-Beratung durchgeführt und bereits Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung umgesetzt wurden. Diese positiven Beispiele sollen zeigen, dass es sich lohnt, Energie einzusparen.
Die Betriebe präsentieren sich in Form eines Steckbriefes, in dem die Energieeffizienzmaßnahmen des Betriebes vorgestellt werden.

Autohaus Becker-Tiemann GmbH & Co. KG - 31655 Stadthagen (Gebäudehülle, Beleuchtung, Druckluft)

Edmund Boudier GmbH - 66740 Saarlouis/Roden (PV, Gebäudehülle, Dunkelstrahler statt Luftheizung, Beleuchtung, Heizungsanlage)

FS/NGmbH Fahrzeug Service Neunkirchen - 66538 Neunkirchen (Deckenstrahlheizung, Dach, Tore, PV, Regenwassernutzung, Beleuchtung)

Gebrüder Kess GmbH - 66663 Merzig (Beleuchtung, Gebäudehülle, PV, Druckluft, Heizungsanlage)

Autolackiererei Detlef Rauhut GmbH - 31749 Auetal (Dunkelstrahler, Beleuchtung, Druckluft)

Schmitt Kfz GmbH - 66802 Überherrn/Altforweiler (Umweltmanagementsystem, Hybrid-Wärmepumpe-Gas, Wärmemessung)

Autohaus Wiame - 54673 Neuerburg (Gebäudehülle, Heizungsanlage, Strahlungsheizung, PV)

Auto Becker GmbH & Co. KG - 55743 Idar Oberstein (Gebäudehülle, Heizungstechnik)

Autoservice Wagner GbR - 04808 Wurzen/Nemt (Druckluft, PV, Gebäudehülle, Tor, Beleuchtung, Heizungstechnik)

FAL Anlasser- und Lichtmaschinenservice - 09217 Burgstädt (Energieautarkie, Batteriespeicher, Wärmepumpen, BHKW, PV, Sole-Wärmepumpe, Renaturierung, Beleuchtung)

Autoservice Demmler - 08112 Wilkau-Haßlau (PV, BHKW, Energiemanagement, Zusammenarbeit mit Hochschule)

Berechnunstools
Hier können Sie eine erste Bewertung Ihres Energieverbrauchs im Unternehmen vornehmen:

Praxisbeispiele
Modellbetriebe
Bäckerei Schladitz Beschreibung folgt in kürze Effizient Nachhaltig sparsam
EnergieGlossar
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